HP hat den weltweit ersten Drucker ohne Polyvinylchlorid (PVC) in der Schweiz veröffentlicht und arbeitet weiter an umweltfreundlichen Supply-Chains. Anlässlich der Jahresmedienkonferenz verkündete der Schweizer IPG-Country-Manager Daniel Tschudi, dass bereits 50’000 Geräte dem internetbasierten Druckservice E-Print angeschlossen seien.

Zentrale Drucker sind nachhaltiger. Hotels offerieren Druck-Services für Gäste, auch aus dem Flugzeug, der Hersteller füllt nach. (pd)
Der HP-Tintenstrahl-Drucker «Envy 110 E-All-in-One» ist ab sofort erhältlich, aber er bleibt vorerst das einzige PVC-freie Druckermodell des aktuellen HP-Angebots. HP scheint eines der grössten Probleme für grünere Produkte motiviert anzugehen und erfolgreich umzusetzen: Die Versorgungssicherheit von umweltfreundlicheren Materialien in der weltweiten Lieferkette, speziell bei Halbprodukten aus China. Namentlich Microsoft: «Wir haben als kleiner Hardware-Hersteller grosse Mühe, für grünere Materialien irgendetwas zu verändern», wie Microsofts Chief Environmental Strategist Rob Bernard bei einem Kurzbesuch exklusiv gegenüber Greenbyte.ch erklärte. Auch in der Online-Auswahl von HP-Notebooks werden mehrere Modelle beworben, die auf den giftigen, stark umweltschädigenden Kunststoff PVC und weitere giftige Materialien verzichten. Grüne Nachhaltigkeit ist dem amerikanischen IT-Riesen sogar so wichtig, dass im Online-Shop eine eigene Sektion «Eco-Solutions» eingerichtet ist.
Managed Print Services wachsen viermal stärker als Hardware
Daniel Tschudi, HP Country Manager von IPG, begleitet die Transformation vom Druckerhersteller zum Serviceanbieter. Im Vergleich zum weltweit gesättigten Markt für Hardware wachsen die Managed Print Services laut IDC viermal schneller. Ein grosser Vorteil dieser ausgelagerten Druckdienstleistungen ist neben dem automatischen Auswechseln auch das garantierte Recycling der Kartuschen und Toner. «Die Managed Print Services werden immer mehr auch für KMU attraktiv», so Tschudi. Er ist überzeugt, dass nicht nur Grossunternehmen vom Outsourcing profitieren könnten.
3D-Druck fördert nachhaltige Revolution der Industrie
Anlässlich der Jahresmedienkonferenz der Imaging & Printing Group (IPG) von HP wurden auch die ersten 3D-Drucker des Informatik-Riesen veröffentlicht. Die Produktionsmaschinen erleichtern den Modell- und Formenbau von Kleinteilen bis rund 20 Zentimeter. Diese sind mit 3D-Druck besonders effizient produzierbar, weil sie nicht aus einem Block herausgearbeitet, sondern schichtweise aufgebaut werden – ohne Abschnitte und Abfall. Zielgruppen sind Firmen und Abteilungen mit CAD-Arbeitsplätzen, die bisher die Produktion auslagern. Beim Preis ab 16’000 Franken sei der Return-on-Investment (ROI) bereits nach einem Jahr erreicht, sofern pro Monat fünf bis zehn Modelle hergestellt werden.
Auch bei den Materialien denkt HP nachhaltig. Als Produktionsmaterial für den 3D-Drucker kommt der Kunststoff ABS zum Einsatz. Bei grossen Leerräumen wird wasserlösliches Füllmaterial verwendet. HP nimmt die zur Produktion benötigten Rollen und Abfälle wieder zurück um sie wieder zu verwerten wie beim Recycling von Tonern und Druckerpatronen. «Wir können im industriellen Bereich vor allem mit einfacher Bedienung und Weltklasse-Services punkten», sagte Tschudi.
Cloud-Print ist neuer Standard
Die Gewohnheit der Kunden ist schon fast ein Geschäftsvorteil von HP mit rund zwei Dritteln Marktanteil im Schweizer Druckermarkt. Weltweit verfügt HP über rund 40 Prozent Anteil im Druckermarkt. Dies hilft bei der Einführung von neuen Services. Ein Jahr nach dem Start von E-Print sind schweizweit 50’000 Drucker damit ausgerüstet. E-Print ermöglicht von jedem Ort an einem bestimmten Gerät auszudrucken und ist heute Standard des gesamten Portfolio von HP IPG in der Schweiz. Weltweit sind schon 10 Millionen Geräte im Einsatz – im Frühjahr 2013 sollen es schon 50 Millionen sein. «Dies ermöglicht einen neuen Kanal für die Verteilung von Inhalten», sagte Tschudi.
E-Print ist vor allem für Smartphones und Tablets eine nützliche Verbindung. Diese schnell wachsende Produktgruppe wird bis 2015 über 60 Prozent der Hardware-Verkäufe erobern, wie die Marktforscher von IDC vorhersagen. Sie haben zudem herausgefunden, dass mit Tablets doppelt so viel ausgedruckt wird als bisher. Möglicherweise sind die kleinen Bildschirme und die meist fehlenden Anschlussmöglichkeiten für das erhöhte Druckvolumen verantwortlich.
(Marco Rohner)
Weitere Themen:


Neueste Artikel von Marco Rohner (alle ansehen)
- Bund beschafft freihändig 49 Mio. Franken Auftrag von Oracle - 24. November 2016
- Ubuntu und Kubuntu 16.04 LTS im Test - 21. Oktober 2016
- Labdoo.org gewinnt Lenovo Schweiz - 4. Juli 2016