Die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) haben sich für den flächendeckenden Einsatz von Smart Metern entschieden. Als erster der grossen Schweizer Energieversorger startet EKZ den Grossausbau zum zukünftigen Smart Grid.
Nach dem zweijährigen Pilotversuch in Dietikon bei 1000 Kunden sind die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) nun bereit für das Grossprojekt Smart Grid. Als erster der ganz grossen Energieversorger der Schweiz sollen Smart Meter flächendeckend zum Einsatz kommen. Der Ausbau soll laut EKZ-Pressemitteilung “moderat” anlaufen. Bis zum Vollausbau der neuen Zähler-Infrastruktur dauere es 15 bis 20 Jahre. Die EKZ verzeichnen bereits heute jährlich mehr als 80’000 Umzugsmeldungen in ihrem Versorgungsgebiet, die mit Smart Metering schneller abgewickelt werden. Diese Zahl wird durch die zukünftige freie Wahl des Energieversorgers weiter zunehmen.
50’000 Zähler in zwei Jahren
Während den nächsten zwei Jahren ersetzen die EKZ rund 50’000 herkömmliche Stromzähler durch Smart Meter. Ausgetauscht werden vorerst nur diejenigen Zähler, die nach 15 bis 20 Jahren altersbedingt ersetzt werden müssen. Zusätzlich werden sie in den Neubauten des Versorgungsgebiets installiert.
Zu Beginn funktionieren die Smart Meter nur wie die herkömmlichen Zähler und werden durch Ableser vor Ort ausgelesen. Erst wenn bei genügend Kunden eines Quartiers ein Smart Meter installiert ist, wird die volle Funktionalität aufgeschaltet. Dazu wird die Transformatorenstation dieses Gebiets mit einem Datenkonzentrator ergänzt, der die Verbrauchsdaten der Kunden über das Niederspannungsnetz an die EKZ übermittelt.
Für Kunden, die ihren Energieverbrauch im Detail nachverfolgen wollen, wird in einer zweiten Phase ein Kundenportal bereitgestellt. Damit können die Kunden ihren Stromverbrauch einsehen. Die bisherige Erfahrung von Pilotprojekten in Ittingen (von BKW und IBM, mehr dazu im [p2p type=”slug” value=”smart-grid-senkt-kosten-im-netzausbau”]Greenbyte-Interview[/p2p]) und von Kunden in weltweiten Studien hat gezeigt, dass der Stromverbrauch nur schon durch die reine Information sinkt.
IDIS-Standard soll Investition schützen
Damit die Investitionen langfristig geschützt sind, haben sich die EKZ entschieden, Smart Meter einzuführen, die den IDIS-Standard unterstützen. So will der Energieversorger auch sicherstellen, dass Zähler von verschiedenen Lieferanten eingesetzt werden können. Der IDIS-Standard wird vom Schweizer Hersteller Landis+Gyr unterstützt, der seit 2011 dem Toshiba-Konzern gehört
(Marco Rohner)
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