Intel hat in Mailand die neuen Ultrabooks vorgestellt. Sie werden ab sofort mit stromparenden Prozessoren der dritten Core-Generation ausgeliefert. Ab August sind sie endlich mit den wichtigen vPro-Funktionen für Unternehmen ausgestattet.
Bisher mussten Unternehmen in den sauren Apfel beissen, wenn sie die dünnen, eleganten und leichgewichtigen Ultrabooks ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen wollen. «Es gab einige kleinere Test-Rollouts mit Ultrabooks, die als Business-Ultrabook positioniert wurden, sich aber lediglich mit einen Sicherheitschip unterschieden», sagte Patrick Messmer, Business Development Manager von Intel Schweiz, gegenüber Greenbyte.ch. Wir interpretieren, dass er vom HP Folio 13 mit TPM-Chip spricht, das lediglich die Nutzeridentifikation in Hardware verschlüsselt. Solche Versuche seien laut Messmer nicht die von Intel empfohlene Variante für Unternehmen. «Da sind Sicherheitsprobleme vorprogrammiert oder die Leistung erfüllt möglicherweise nicht die Erwartungen, falls zusätzliche Sicherheitswerkzeuge und Peripherie nötig werden, um nachzurüsten, was normalerweise bereits im Prozessor oder dem Chipsatz von Intel integriert ist.»
Diese zaghaften Versuche bei grösseren Unternehmen seien zum Scheitern verurteilt. «Es fehlen den Geräten noch wichtige Funktionen wie die Verwaltung, den Fernzugriff und die Sicherheit von Business-Plattformen mit ‘vPro’», so Messmer. Er empfehle für Rollouts bisher eher die Subnotebooks wie Toshiba Protégé-Linie. Die aktuelle R830 besitzt zwar noch die zweite Generation (genannt Sandy Bridge) von Intel, wiegt auch nur 1,5 Kilogramm, ist mit Windows 7 Professional und allen vPro-Funktionen ausgestattet, die ein Grossunternehmen erfordert. «Diese Geräte sind fast baugleich mit den kommenden Business-Ultrabooks, weil sie über alle vPro-Funktionen verfügen. Damit können alle Werkzeuge für Geräte-Management und -Verwaltung bereits eingerichtet und vor dem Rollout der Ultrabooks absolut identisch getestet werden», sagte Messmer gegenüber Greenbyte.ch.
Ultrabooks sind reifer
«Mit der dritten Generation haben wir erstmals eine Plattform für Ultrabooks, die für den Einsatz in Grossunternehmen geeignet ist. Das ist für uns sehr wichtig, weil die Kunden speziell in der Schweiz, sehr oft schon danach fragen», so Messmer. Intel hat nun also endlich Erbarmen mit den Kunden, nachdem die Ultrabook-Strategie nicht wie gewünscht bereits im Konsumentenmarkt abhob. Wen wunderts aber auch, wenn die Ende 2011 noch sehr teuren Geräte ab 1200 bis 1500 Franken bei Discountern in den Regalen standen. Im Frühjahr sind die Preise unter 1000 Franken gesunken. Die neuen Ultrabooks basieren auf den Intel Core Prozessoren der dritten Generation (Ivy Bridge), die aus 22nm 3D-Tri-Gate-Transistoren bestehen. Die Forschritte haben wir bereits hier behandelt. Als grösster Vorteil für mobile Computer steigt die Akkulaufzeit und sinkt der Kühlaufwand, weil der gesunkenen Energiekonsum der neuen Prozessoren um 30 Prozent sinkt.
Echte Business-Computer
Unter den neuen Leichtgewichten von Intel befinden sich echte Business-Maschinen – erkennbar an dem vPro-Logo. Sie sind alle mit Diebstahlschutz ausgestattet. So wird ein verlorenes oder gestohlenes Gerät per Fernzugriff lokalisiert, die Daten kopiert und gelöscht. Als Beispiel steht das neue Fujitsu Lifebook U772 mit mattem 14-Zoll-Bildschirm in einem 13,3-Zoll-Chassis aus Magnesium. Auch in der Schweiz ab August erhältlich, ist es von Grund auf für Unternehmen gestaltet. Zum Preis von rund 1500 Franken ist es ausgestattet mit vPro-Technology, Fingerabdruck-Sensor, TPM-Chip und SSD-Speicher, der eine komplette Daten-Verschlüsselung garantiert. Zudem bietet das 1,4 Kilogramm leichte Fujitsu-Ultrabook den optionalen Port-Replikator (Docking-Station), um sich zum Unternehmensnetzwerk sowie zu Peripheriegeräten anzudocken. Die passende Docking-Station enthält neben DVI (bis 1920×1200 Pixel Auflösung) auch einen Displayport (2560×1600). Sogar ein Mobilfunk-Modul für HSPA+ (3G) und LTE (4G) ist erhältlich.
(Marco Rohner, Mailand)
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