Facebook kauft für 16 Milliarden Dollar den SMS-Alternative «WhatsApp». Der Dienst mit 450 Millionen Nutzern und Hauptsitz an der Adresse eines Sushi-Ladens bleibt eine eigenständige App.
Auf seiner Mission für eine offenere und verbundenere Welt hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg wieder bei einem Konkurrenten zugeschlagen. Facebook kauft den Rivalen WhatsApp, dessen Hauptsitz an der Adresse eines Sushi-Ladens ist. Dafür legt Facebook 16 Milliarden Dollar in bar und eigenen Aktien auf den Tisch, wie das amerikanische Unternehmen ankündigte. Später sollen weitere 3 Milliarden Dollar in der Form von Aktien an die Gründer und Mitarbeiter fliessen. Der 37-jährige WhatsApp-Mitgründer Jan Foum, der 2009 zusammen mit seinem Freund Brian Acton startete, erhält einen Sitz im Facebook-Verwaltungsrat. Über die Gründer und oder das Unternehmen ist wenig in der Öffentlichkeit bekannt.
WhatsApp hat sich als SMS-Alternative etabliert mit mehr als 450 Millionen Nutzer, 70 Prozent nutzen es täglich. Über die Smartphone-App können Nutzer miteinander Textnachrichten oder Fotos austauschen. «WhatsApp ist auf dem Weg, eine Milliarde Leute miteinander zu verbinden», erklärte Facebook-Chef und -Gründer Mark Zuckerberg. Deshalb sei der Dienst so wertvoll. Facebook, das weltgrösste «Social Network», kommt selbst auf mehr als 1,2 Milliarden Nutzer.
WhatsApp bleibt eigenständig
Laut Zuckerbergs Facebook-Meldung werde WhatsApp weiterhin eigenständig sein – innerhalb Facebook und komplementär zum Facebook Messenger. Beide werden weiter bestehen und unterschiedliche Bedürfnisse decken. WhatsApp werde beim Wachstum geholfen, um die ganze Welt zu vernetzen. Zuckerberg erwartet, dass WhatsApp auch den Einsatz für Internet.org erweitert, eine Partnerschaft für erschwingliche Basis-Internet-Service aller Menschen.
Funktionsweise von WhatsApp
WhatsApp läuft auf allen Smartphones mit Android und Windows, sowie auf den allermeisten von iPhone, Nokia und BlackBerry. Die App nutzt eine angepasste Version des offenen Standards «Extensible Messaging and Presence Protocol» (XMPP). Mit der Installation wird wir Telefonnummer als Nutzername angemeldet, das Adressbuch an WhatsApp-Server gesendet und bereits registierte Freunde der WhatsApp-Kontaktliste des Nutzers hinzugefügt. Die fehlende Sicherheit und Privatspäre des Dienstes sind berüchtigt. Niederländische und kanadische Behörden ermitteln gegen das Unternehmen wegen Verletzung von Datenschutzbestimmungen. Zudem ist die Sicherheit der Nachrichten weiterhin ungeklärt.
(Marco Rohner)
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