Swisscom-CEO Carsten Schloter hat den forcierten Ausbau des Schweizer Glasfasernetz angekündigt. Bis 2020 sollen 80 Prozent der Schweizer Haushalte über mindestens 100 Megabit pro Sekunde Download-Geschwindgkeit über das Festnetz verfügen.
Nichts ändert sich am Glasfaser-Ausbau der Ballungszentren: Die Glasfasern werden bis 2015 rund 30 Prozent der Schweizer Haushalte bis ins Haus erschliessen. Neu werden ab Ende 2013 die Quartiere ausserhalb der Ballungszentren mit Glasfasern erschlossen. Dies eröffnet zusätzlich der Hälfte der Schweizer Häuser Festnetz-Geschwindigkeiten über 100 Megabit pro Sekunde. Nur noch jeder fünfte Schweizer Haushalt wird dann die Limits der Kupferkabel-Leistungen für Festnetz-Internet ertragen müssen. Die Investitionen in diesem Jahr betragen 1,7 Milliarden Franken. Laut Schloter steigen die Ausbau-Kosten ausserhalb der Ballungszentren um 60 bis 70 Prozent.
Landgebiete erhalten bis 400Mbit/s
Ende 2013 wird Swisscom damit beginnen, Glasfaser bis in die Quartiere, rund 200 Meter vor die Häuser zu bauen. Für die verbleibende Strecke bis in die Wohnungen wird die bestehende Kupferverkabelung eingesetzt. Swisscom startet diesen Sommer drei Pilotversuche in den Gemeinden Charrat (VS), Grandfontaine (JU) und Flerden (GR). Im November werden dort die ersten Kunden Dienste auf der neuen Technologie mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde Download-Geschwindigkeit beziehen können. “Die Pilotversuche haben gezeigt, dass in den kommenden drei bis vier Jahren werden sogar Bandbreiten von 400 Megabit pro Sekunde möglich sind”, sagte Schloter.
Swisscom wird auch auf der neuen Zugangstechnologie Wiederverkaufsangebote für die anderen Fernmeldedienstanbieterinnen und Internet Service Provider anbieten. Den Zugriff auf Layer 1, sogenannte «Darkfiber»-Angebote, also den Zugriff auf die Leitung mit eigener Infrastruktur-Technik, will Swisscom den Wiederverkäufern aber von sich aus nicht erlauben. Bei Sunrise war bisher niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.
(Marco Rohner)
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