Swisscom betritt Neuland mit Smartphone-Abo

Anzeige:

-CEO Carsten Schloter hat seine Strategie präsentiert gegen die dominierenden Konstanten des Geschäfts der Telekommunikation: die sinkenden -Tarife und der steigende Datenverkehr. Der Technologiesprung zu ermöglicht neue Tarifmodelle. Die neuen -Abos sind bisher einzigartig in Europa. Anstatt nach Datenvolumen wird wie beim Festnetz-Internet nach Geschwindigkeit abgerechnet.

 

Swisscom-CEO Carsten Schloter nutzt den Technologiesprung für ein neues Tarifmodell. (mro)

Schweizer Kunden erhalten ab 25. Juni die Auswahl zwischen fünf Smartphone-Abos. Die Infinity- und Business-Infinity-Linien bietet einen monatlichen Pauschalpreis für Datenverkehr, Telefonie und SMS. Das gigantische Wachstum der Datenmengen und der Technologiesprung zu LTE ermöglicht Swisscom ein neues Tarifmodell, das bisher einzigartig in Europa ist. Zu Preisen zwischen 59 bis 169 Franken (für Konsumenten- und Business-Abos) sind alle Inland-Anrufe und Datentransfers inbegriffen. Der Preis unterscheidet sich nur noch bei den Ausland-Tarifen und den Bandbreiten für Datentransfers. Die Daten-Geschwindigkeit spannt sich mit Maximalgeschwindigkeiten von 0,2 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) bis 100 Mbit/s im Download und 0,1 Mbit/s bis 10 Mbit/s  im Upload. «Bisherig stellt Swisscom für jeden Smartphone-Kunden eine Maximalgeschwindigkeit von 7,2 Mbit/s zur Verfügung», sagte Stefan Mignot, Executive Vice President bei Swisscoms Customer Segment Management, gegenüber Greenbyte.ch. Dies solle auch für die bisherigen Abos so bleiben.

Anzeige:

Internetanbieter als Konkurrenz

Die zunehmende Mobilität mit Smartphone, Tablet, Smartphones und Notebooks lässt die Datenmenge explodieren. Gegenüber dem iPhone-Startjahr 2007 wurden im letzten Jahr 68 Mal mehr Daten versandt und empfangen. In den nächsten 7 Jahren wird nochmals ein 100 mal höheres Verkehrsaufkommen erwartet. Anbieter wie Swisscom kommen mit den Investitionen in das Netz kaum mehr nach und schauen sich deshalb nach Alternativen um. Zudem sinken die Preise für Abos. Die Niederländische KPN sperrte zweitweise Smartphone-Applikationen wie «What’s App». Die spanische Telefonica bietet eigene Alternativ-Apps zu populären Nachrichten-Programmen, um die sinkte Nutzung von SMS aufzufangen. «Wir glauben nicht, dass diese Vorgehensweise zum Erfolg wird», erklärte Schoter.

Der Trend zu Smartphones reisst nicht ab. Heute werden mehr Smartphones als Handys verkauft. «In Zukunft werden alle verkauften Geräte Smartphones sein, da bin ich fest davon überzeugt», sagte Swisscom-CEO Carsten Schloter gegenüber Greenbyte.ch. «Der Datenmenge des Mobilfunks verdoppelt sich alle 7 Monate. Das ist gigantisch», erklärte Schloter an einer Medienkonferenz. Deshalb fliessen die Investitionen des grössten Schweizer Kommunikationsanbieters Swisscom in den Ausbau der Netzkapazität. Für ein schnelleres Netz mit LTE investiert Swisscom in den nächsten 5 Jahren 1,5 Milliarden Franken. Der Technologiesprung von 4G zum nächst schnelleren 3G-Standard ermöglicht mehr als doppelt so hohe Geschwindigkeiten.

Balance von Nutzen und Investition

Heute bezahlen Kunden hauptsächlich für Telefonie, obwohl für Swisscom die Telefonie allein fast nichts kostet. «Es besteht ein Ungleichgewicht zwischen den Kundenrechnungen und den Investition als Unternehmen. Der grösste Teil der Mobilfunk-Investitionen fliesst in den Ausbau des Datenverkehrs», so Schloter. 

Der Technologiesprung von LTE ermöglicht diese neuen Abo-Modelle», sagte Schloter gegenüber Greenbyte.ch. Die Effizienz der neuen LTE-Mobilstationen sei so hoch, dass der Paradigmawechsel sich auszahle. Deshalb ist Schloter auch von der Akzeptanz der neuen Abos bei den Kunden überzeugt. «Sie müssen nicht mehr jeden Monat die Rechnung kontrollieren, um die Höhe des effektiven Betrags zu erfahren. Diese Kostenüberlegung fällt weg», so Schloter. Er fügt an, dass Swisscom damit Neuland betritt und es deshalb die Kommunikation brauche. Ein Beispiel sind die technisch möglichen Bandbreiten des Geräts: heute wird ausser den USB-Sticks noch kein einziges Gerät mit LTE-Unterstützung in den Swisscom-Shops verkauft.

(Marco Rohner)

The following two tabs change content below.
Marco Rohner
Journalistischer Unternehmer der neu erfindet, wie Geschichten in einer allzeit verbundenen Welt erzählt werden. Er ist Herausgeber von Greenbyte.ch, dem weltweit exklusiven Online-Magazin über den nachhaltigen Nutzen von Informationstechnologie, gegründet im Jahr 2011 und 500'000 Leser in den ersten drei Jahren erreicht.