Eidgenossen rüsten Mobilfunknetz auf

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Aufgrund der Beliebtheit mobiler Datendienste will die Swisscom das nationale Mobilfunknetz grundlegend erneuern. In den nächsten fünf Jahren möchte der Konzern mehrere hundert Millionen Franken investieren. Die Leistung des HSPA-Netzes (3G) werde flächendeckend angehoben und der zukunftsorientierte Funkstandard LTE installiert. 

Telefonzentrale aus La-Chaux-de-Fonds aus dem Jahre 1888. (Museum für Kommunikation)

Ab Januar 2012 sollen die ersten Arbeiten beginnen. Um das Wachstum im Bereich der mobilen Datenübertragung abzufedern, muss die Swisscom das Netz modernisieren. Geplant ist ein Update der bisherigen 6‘000 Mobilfunkstationen. Jede Einheit soll technologisch (Hard- und Software) aufgerüstet und direkt mit effizienten Glasfaserleitungen verbunden werden. An stark frequentierten Orten kommen Mikrozellen zum Einsatz, die grössere Basisstationen entlasten. Zudem versucht man die Leistung im bestehenden HSPA-Netz flächendeckend auf bis zu 84 Megabit pro Sekunde zu erhöhen – also eine Verdoppelung der bisherigen Geschwindigkeit.

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Im Zuge der Erneuerungen wird gleichzeitig der zukünftige Mobilfunkstandard LTE installiert, der noch höhere Bandbreiten (300 Mbit/s) ermöglicht: Zurzeit läuft ein Pilotprojekt mit 4G in den sieben Schweizer Tourismusregionen Davos, Celerina, Saas-Fee, Montana, Leukerbad, Gstaad und Grindelwald. Nebst der «Renovation» bestehender Anlagen möchte die Swisscom jährlich 300 neue Mobilfunkstandorte in Betrieb nehmen, die ab Werk mit der aktualisierten Technik ausgestattet sind. Laut offiziellen Planungen soll der Ausbau des Mobilfunknetzes Mitte 2014 abgeschlossen sein. Angeblich bleiben die Antennen davon unberührt und die Strahlengrenzwerte weiterhin im gesetzlichen Rahmen.

Ericsson ist strategischer Partner

Ist der Ausbau des gesamten Mobilfunknetzes bis 2014 von Erfolg gekrönt, profitieren die Kunden der Swisscom von höherer Netzkapazität und schnelleren Verbindungen. (pd)

Für die Modernisierung des Mobilfunknetzes greift die Swisscom auf bewährte Ressourcen zurück. Im ersten Halbjahr 2011 holte man bei fünf grossen Herstellern entsprechende Offerten ein. Schliesslich erhielt Ericsson den Auftrag zur Realisierung des Projekts. Die erfahrenen Schweden verfügen über das nötige Know-how und machten das beste Angebot. Sie arbeiteten auch in der Vergangenheit erfolgreich mit dem helvetischen Telekomriesen zusammen. Daher könnten sich die bereits eingespielten Prozesse positiv auf die Betriebskosten auswirken.

(Guido Haus)

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Guido Haus

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