Apple CEO-Tim Cook hat zwei neue iPhone vorgestellt. Die farbige Neuauflage 5S liefert Apple mehr Profit und zielt auf Asien. Das Topmodell 5C ist mit superschnellem Prozessor und biometrischem Sensor im Home-Button ausgerüstet. 20. September ist erster Erscheinungstermin in 9 Ländern.
Das Modell 5C kommt mit 5-farbigem Gehäuse. Die technischen Daten sind weitgehend mit dem iPhone 5 identisch: 4-Zoll kleiner Bildschirm, A6-Prozessor, aber eine höhere Batteriekapazität. Das Gehäuse ist nicht mehr aus Aluminium, sondern Polycarbonat-Kunststoff und innen Stahl zur Stabilität. Diese Art von Kunststoff habe es in einem Smartphone noch nie gegeben, sagte Marketing-Vizepräsident Phil Schiller von Apple. Der Kunststoff ist aber absolut nichts aussergewöhnliches: Er ist in Handys, Notebooks und Spiegelreflex-Kameras; auch CD, DVD und Blu-ray-Disks sind daraus hergestellt. Vor Alkohol und Hitze sollte man den Kunststoff aber schützen. Mit Vertrag kostet das 5C in den USA 99 Dollar (16 GB) oder 199 Dollar (32). In Deutschland: 599 Euro für 16 GB, 699 Euro für 32 GB.
iPhone 5S ist Topmodell
Das Modell 5S ist aus Aluminium und wird in drei Farben verkauft: Schwarz, Silber und Gold. Das 5S bekommt einen A7-Prozessor mit 64-Bit-Architektur. «Dies ist der erste 64-Bit-Prozessor in einem Smartphone», sagt Phil Schiller. Dies kommt der Leistung zu Gute. Der A7-Prozessor verfügt über eine Milliarde Transistoren auf einer Fläche von 100 Quadratmillimetern – doppelt so viele wie der Vorgänger A6. Der Akku werde die Standard-Werte einhalten: 10 Stunden Gesprächszeit im 3G-Netz, 10 Stunden Surfen mit LTE (8 Stunden mit 3G), 10 Stunden Video, 50 Stunden Standby.
20. September ist der erste Erscheinungstermin beider Modelle in 9 Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Grossbritannien. Der Preis: 199 Dollar (16 GB), 299 Dollar (32), 399 Dollar (64). Die Preise für das Nachbarland Deutschland ohne Verträge (iPhone 5S): 699 Euro (16 GB), 799 Euro (32), 899 Euro (64). Bis Dezember werden laut Schiller über 100 weitere Länder folgen.
Biometrie-Sensor erkennt Fingerabdruck
Im Home-Button befindet sich ein biometrischer Sensor, damit der Nutzer sich nicht mehr per Passwort anmelden muss. Der Fingerabdruck wird im A7-Prozessor gespeichert, angeblich nirgendwo sonst. Das neue iPhone 5S enthält einen neuen Coprozessor, den M7. Der M7 misst ständig die Bewegung mit den eingebauten Sensoren wie Gyroskop, Beschleunigungssensor und Kompass. Die Daten sollen zum Beispiel Fitness-Apps helfen. Die Kamera ist von einem optischen Bildstabilisator unterstützt und von zwei LED-Blitzen für natürlichere Farben ausgerüstet.
iOS7 erscheint am 18. September
Das neue Betriebsystem iOS 7 wird ab 18. September erscheinen. iOS7 unterstützt das iPhone ab Version 4 sowie das iPad ab Version 2. Außerdem iPad mini und iPod touch (5. Generation).
Neuauflage für mehr Profit und Asien-Markt
Technisch und im Verkaufspreis ist das iPhone 5C mit dem Vorgänger iPhone 5 identisch, doch mit dem Tausch des Aluminium-Gehäuses für Kunststoff sinken die Kosten für Apple. Das steigert den Profit im bisherigen Geschäftssegment des iPhone 5 – als hätte Apple nicht schon genug davon. Doch ein neues, wenn auch nur neu verpacktes Modell ist nötig, um im asiatischen Markt etwas zu erreichen: Niemand will ein altes Modell, auch wenn es technisch noch längst ausreicht.
Das iPhone 5C ist das erste Apple-Smartphone, dass gleichzeitig mit dem USA auch in China, Japan und Singapore erscheint. Die Schweiz muss deshalb auch mit 100 weiteren Ländern hinten anstehen. In Japan ist fix NTT Docomo als offizieller Vertrieb von Apples iPhone neu dabei – mit 60 Millionen Kunden. Als Vergleich hat der grösste US-Mobilfunk-Betreiber Verizon rund 100 Millionen Abonnenten. Apple-CEO Tim Cook hat bei seinem Besuch Ende Juli in China, seinem Dritten als CEO, gerüchteweise mit China Mobile einen Distributions-Vertrag abgeschlossen. Das würde Apple endlich einen Markt von 700 Millionen Abonnenten eröffnen. Sonst sind sie bei jedem Carrier in China, nur dem Grössten noch nicht.
(Marco Rohner)
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