Die Aktionärsversammlung von Dell hat der Übernahme zugestimmt. Michael Dell hat seinen monatelangen Kampf gewonnen. Der Gründer und CEO kauft die Mehrheit am Unternehmen zurück für rund 25 Milliarden Dollar.
Das Ziel von Michael Dell ist erreicht. Einer der grössten Deals des Jahres steht kurz bevor mit 24,8 Milliarden Dollar. Michael Dell darf mit Partner Silver Lake die Dell-Mehrheit übernehmen zu 13,75 Dollar pro Aktie plus Sonderdividende von 13 Cent. Nach dem 15 minütigen Treffen der Aktionäre bestätigte ein Dell-Sprecher, dass das Vorhaben, basierend auf den Resultaten der Vorwahlen, genügend Stimmen bekomme.
Laut einem Bericht von «AP» war Michael Dell anwesend, gemeinsam mit rund 100 Aktionären, die das verkündete Resultat mit Applaus entgegen nahmen. Das Geschäft wird innert 2 Monaten abgeschlossen sein. Das Hauptquartier des Unternehmens bleibt weiterhin in Round Rock, im US-Bundesstaat Texas.
Dells Rückkehr steht im schiefen Licht
Seit Michael Dells Rückkehr auf den CEO-Position im Jahr 2007 hat die Dell-Aktie über 40 Prozent an Wert verloren. Ab 2007 wurde Dell vom Direktvertriebsmodell hin zu Vertriebspartnerschaften mit Distributoren, grossen Ladenketten sowie spezialisierten IT-Dienstleistern eigentlich erfolgreich umgestellt. Das Unternehmen musste zudem im August einen 75 Prozent Gewinnrückgang hinnehmen. Die sinkenden Verkäufe von PC und Servern können nicht mit neuen Modellen aufgefangen werden. Auch die Übernahmen von Software-Firmen schlagen sich nicht in einem besseren Ergebnis nieder. Der Boom von Tablet-Computern und Smartphones, sowie der Aufsteig von andern PC-Herstellern aus Asien ist zu stark für Dell.
Entscheid wurde mehrfach verschoben
Die Aktionärsversammlung musste die Wahl dreimal verschieben wegen Widerstand. Zur Übernahme von Michael Dell und Silver Lake wurde Kritik laut. Investor Carl Icahn und der Investment-Fond Southeastern Asset Management kritisierten, dass der offerierte Preis zu tief sei. Dell und Silver Lake erhöhten das Angebot zweimal, einmal um 10 Cent Pro Aktie und dann noch um die Sonderdividende von 13 Cent pro Aktie. Icahn war zwar trotzdem noch nicht zufrieden, aber gab seinen Widerstand auf. Somit war nun der Weg frei, um den ehemals grössten PC-Hersteller der Welt abseits der Börse zu sanieren.
«Ich bin erregt über die Zusage!» – Michael Dell
Heute haben Lenovo und HP, respektive Apple, wenn man die Tablets korrekterweise dazu zählt, die Krone auf. Dell ist abgeschlagen. Dell soll nun nach dem Vorbild von IBM stärker auf Geschäftskunden sowie Software und Services ausgerichtet werden. «Ich bin erfreut über die Entscheidung und angestachelt, um Dell in den führenden Anbieter von skalierbarer, kompletter Technologie-Lösungen aufzubauen», sagte Michael Dell. Dell ist CEO, Gründer und Vorsitzender des Verwaltungsrats des Unternehmens, dass er 1984 in seinem Studentenwohnheim gründete und über den innovativen Direktvertrieb zum zeitweise grössten PC-Hersteller der Welt aufbaute.
Unseren Kommentar zum Plan finden sie hier: Dells Abschied von der Börse ist ein gutes Zeichen
(Marco Rohner)
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