Jeder zehnte Haushalt am Glasfasernetz

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Derzeit ist knapp jeder zehnte Schweizer Haushalt mit Glasfasern erschlossen, bis 2015 sollen es 30 Prozent sein. Die Schweiz hinkt sogar dem EU-Durchschnitt hinterher.

Bis 2015 sollen in der Schweiz 30 Prozent der Haushalte durch Glasfasern erschlossen sein. (pd)

Die Bedeutung des Glasfasernetzes für die Schweiz sei laut Openaxs-Präsident Franz Stampfli mit der NEAT zu vergleichen. Die Initiative «Digitale Agenda 2020» behandelt die nationale Förderung der ICT mit konkreten Aktionen. Sie ist laut Marc Furrer, Präsident der ComCom, für die Schweiz wichtig. Beispielsweise seien die Bauvorschriften in der Schweiz im Vergleich zu anderen Ländern aufwändig. Der Bau von ICT-Infrastrukturen sei durch eine komplexe Hierarchie von Regulierungen auf nationaler, kantonaler und kommunaler Stufe geregelt.

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Die Kupferkabel-Technologie ist jedoch veraltet. Einige wichtige Regionen in der Schweiz haben gar keinen Zugang zu Download-Geschwindigkeiten über 6’000 Kilobit pro Sekunde per ADSL, weil Kupferkabel hohe Geschwindigkeiten nur über eine sehr kurze Distanz liefern können. VDSL garantiert mehr Geschwindigkeit mit bestehenden Kupferleitungen in die Gebäude, weil Glasfasern bis zu den Ortszentralen, teilweise sogar bis an die Verteilerkästen, ins Quartier geführt werden. Swisscom garantiert bis 20’000 Kilobit pro Sekunde im VDSL-Business-Profil, das auch andern Providern als Wholesale-Angebot zur Miete offen steht. Heute sind über 85 Prozent  der Schweizer Haushalte mit VDSL erschlossen – bis 2013 seien es laut Swisscom 95 Prozent.

Bau von Glasfasernetzen ist billiger als Kupfernetz

Glasfasern bis zum Haus liefern massiv mehr Geschwindigkeit und maximale Reichweite. Die Preise für Glasfaser-Netzausrüstung sinken seit dem Jahr 2000 rapide. Der Bau eines grösseren Netzes aus Kupferkabel sei teurer. Per Mitte 2011 waren 300’000 Haushalte in der Schweiz mit Glasfasern erschlossen. Dies entspricht acht Prozent der Schweizer Haushalte. 20 Prozent sind es in Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Slowenien, Portugal und der Slowakei. Selbst der EU-Durchschnitt liegt bei 11 Prozent. Bis 2015 sollen aber eine Million Geschäfte und Wohnungen mit dem Glasfasernetz verbunden sein. Alleine die Swisscom will 2 Milliarden Franken für den Glasfaserbau investieren. Dies ist allerdings auch nötig, um den Standort Schweiz nicht zu gefährden.

Im Glas­fa­ser-At­las (beispielsweise in Google Earth als KML-Datei) sind alle be­kann­ten Glasfaser-Pro­jekte in der Schweiz er­fasst. Das Beratungsunternehmen Innoveritas hat den Atlas zusammen mit dem Telekommunikationsverband Asut erarbeitet. Mitte 2011 befanden sich laut Innoveritas 47 FTTH-Projekte in der Ideenphase, 18 existierten als Pilot und 33 hatten bereits ein Budget. 

(Marco Rohner)

Klick zum Vergrössern: Schweizer Glasfaser-Atlas 2011. (Innoveritas)

 

Zahlen von Innoveritas und Asut. (pd)

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Marco Rohner
Journalistischer Unternehmer der neu erfindet, wie Geschichten in einer allzeit verbundenen Welt erzählt werden. Er ist Herausgeber von Greenbyte.ch, dem weltweit exklusiven Online-Magazin über den nachhaltigen Nutzen von Informationstechnologie, gegründet im Jahr 2011 und 500'000 Leser in den ersten drei Jahren erreicht.