Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat über seinen offiziellen Blog verkündet, dass Apple ins Heilige Land investiert. Der kalifornische Konzern übernimmt nicht nur den Flash-Spezialisten Anobit, sondern plant auch ein Forschungszentrum in Haifa.
Es ist kein Geheimnis, dass viele der weltweit operierenden Technologiekonzerne vom einzigartigen Know-how Israels profitieren. Nach Microsoft, Intel, Oracle, Google, Motorola, Cisco und IBM erkannte nun Apple das Potenzial der Hebräer. Nebst dem Bau eines Forschungszentrums in Haifa (das erste ausserhalb Kaliforniens) investieren die Amerikaner rund eine halbe Milliarde US-Dollar in den Speicherspezialisten Anobit – anfangs Woche kommentierte Benjamin Netanjahu den cleveren Schachzug. Die israelische Firma ist bekannt für ihre digitalen Erfindungen. Dazu gehört beispielsweise das Memory Signal Processing (MSP), das die Leistung und Haltbarkeit von modernen Festplatten auf Basis von Flash-EEPROM erhöht. Insbesondere Solid State Drives (SSD) mit SLC-, MLC- und TLC-Chips ziehen enorme Vorteile aus der patentierten Technik, weil sie mehr Lese- und Schreibzyklen als bisherige Lösungen ermöglicht.
Im Gegensatz zu den herkömmlichen 3’000 Zyklen liefern Anobits Algorithmen verbesserte Fehlerkorrekturen, die sogar über 50‘000 Zyklen verkraften. Dank Anobit können also besonders langlebige SSDs konstruiert werden. Apple verwendet bei diversen Produkten (iPhone bis Macbook Air) ausgewählte Speicherbausteine, die auf dem Flash-Standard basieren und ist dementsprechend stark daran interessiert, hochwertige Materialien einzukaufen.
Hebräische SSD
Anobit residiert in Herzliya Pituach, einem exklusiven Geschäftsviertel von Herzliya. Die Stadt befindet sich in der Scharonebene und ist etwa 15 Kilometer nördlich von Tel Aviv entfernt. Das Unternehmen wurde im Juni 2006 gegründet und hat Niederlassungen in den USA sowie Korea. Das Kerngeschäft liegt bei der Herstellung von raffinierten Flash-Controllern, die mit dem MSP-Verfahren arbeiten und in Smartphones oder Tablets eingesetzt werden. Sie brauchen extrem wenig Strom, unterstützen eine maximale Kapazität von 256 Gigabyte und sind kompatibel mit NAND-Flash. Die Chips werden in einer Grösse von 20 Nanometer gefertigt. Für cloudbasierte Applikationen und Netzwerk-Server entwickelte Anobit die Genesis Enterprise SSD. Diese Festplatte ist in zwei Varianten (SATA 3.0 oder SAS 2.0) und unterschiedlichen Konfigurationen (100 GB, 200 GB, 400 GB) verfügbar.
(Guido Haus)
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Guido Haus
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