Die United Space Alliance hat mit freier Software die Stabilität und Verlässlichkeit ihrer Computer im All erhöht. Alle Notebooks und Desktops der Astronauten aus der International Space Station (ISS) und des Personals der Bodenstation werden von Windows auf Debian-GNU/Linux umgestellt.
Die United Space Alliance hat die Umstellung aller Desktops und Notebooks an Bord der International Space Station (ISS) und der Bodenstation auf Debian 6 «Squeeze» beschlossen. Bisher wurde auf den betreffenden Desktops und Notebooks mehrheitlich Microsoft Windows eingesetzt. Die United Space Alliance ist der grösste NASA-Industriepartner des Space Program Operations Contract (SPOC). Das Unternehmen wurde 1996 gegründet als Konsortium von Boeing und Lockheed Martin. Es unterstützt die amerikanische Raumfahrtbehörde NASA im Betrieb der bemannten Raumfahrt, wie des Space-Shuttle-Programms und der ISS. Dazu gehört das Supply Chain Management und die Ausbildung der Astronauten.
Das freie (und von der Gemeinschaft betont nicht kommerzielle) Betriebsystem Debian wird seit 1993 gemeinschaftlich entwickelt und existiert in einer Variante für GNU/Linux und seit Version 6 auch GNU/kFreeBSD. Vergangene Woche erschien Version 7. Die Raumfahrer werden vorerst die Linux-Variante in der Version 6 nutzen, die seit zwei Jahren erhältlich ist.
Erste Windows-PC sind bereits umgestellt
«Wir haben bereits Schlüsselpositionen von Windows auf Linux migriert, weil wir ein stabiles, zuverlässiges Betriebsystem brauchen – eins, dass uns firmeneigene Kontrolle erlaubt. Müssen wir etwas korrigieren, einstellen und anpassen, so können wir das», sagte Keith Chuvala, Manager ISS SSC Laptops and Network Integration der United Space Alliance. Er leitet drei Teams in Houston. Das «Space Operations Computing Team» entwickelt Software für Notebooks an Bord der ISS. Das «Station Support Computer Team» entwickelt und führt integrierte Software-Abfragen für diese Computer und liefert Echtzeit-Hilfe für diese Systeme. Das «Computer Resources Integration Team» stellt sicher, dass die Notebooks und andere Hardware des «ISS Avionics Office» ihren Platz erreicht – ob im All oder auf der Erde.
Linux im All hat sich bewährt
Neben den Windows-Betriebsystemen werden einige bestehende Installationen von Scientific Linux ersetzt. Diese GNU/Linux-Distribution wird mehrheitlich von Entwicklern am Fermilab, am CERN, der ETH Zürich und Deutsches-Elektronen-Synchrotron (DESY) weiterentwickelt und basiert auf Red Hat Enterprise Linux (RHEL).
Die European Space Agency (ESA) betreibt bereits seit dem Start der ISS die Steuerung ihrer Raumfähren mit einem eigenen Linux-System. Auch der der erste humanoide Roboter an Bord, Robonaut 2, wird mit Linux gesteuert. Er startete am 24. Februar 2011 zur Raumstation und arbeitet an Aufgaben, die für Menschen zu mühsam oder zu gefährlich sind. Er bewegte sich im Juni 2011 das erste Mal auf der ISS.
(Marco Rohner)
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Warum muss eigentlich Adobe ungefähr jeden 3.Tag ein Update installieren? Irgendwas ist da doch faul
Linux ersetzt Windows in der ISS. Wer braucht schon Fenster im All? http://t.co/PzWdoawzQs
Linux ersetzt Windows im All | Greenbyte.ch – http://t.co/nLEV6vdG21
Linux ersetzt Windows im All, berichtet Greenbyte.ch : http://t.co/wAufxZFcrV #OpenSource #FOSS
@Dominik Landwehr: Adobe-Software ist so weit verbreitet, dass sie als Angriffsziel ebenso beliebt ist. Als Alternative zur simplen PDF-Anzeige empfiehlt die Greenbyte-Redaktion beispielsweise den Opensource-Reader Sumatra PDF, der zudem viel schneller lädt als der Adobe Reader.